Hallo 2020, na wie geht’s denn so? Geht so, ne?
Als ich vor Weihnachten meinen Urlaub angefangen habe, war ich mir sicher: Endlich mal Zeit für bloggen. Ich hatte tausend Ideen im Kopf, die ich gerne umsetzen will und wollte. Mir fehlen alte Blog-Formate, wie die Monats-Favoriten, DM- oder Rossmann-Hauls, Morning-Routinen etc. Und Instagram zeigte mir: Damit bin ich nicht alleine. Wieso also nicht wieder damit anfangen.
Jetzt aber, sitze ich an genau so einem Haul, den ich mir im Kopf wunderbar zurecht gelegt habe und stelle mir fragen, die ich mir im Jahr 2009 ziemlich sicher nicht gestellt hätte. Wie relevant ist mein Drogerie-Einkauf angesichts der Busch-Feuer in Australien? Welche Message sende ich, wenn ich zeige, was ich so kaufe (In Plastik eingepackt. Nicht vegan.) in Zeiten des Klima-Wandels? Muss ich bei jedem Beitrag dazu erklären, dass ich dafür in anderen Lebensbereichen sehr auf Nachhaltigkeit achte, wie zum Beispiel bei den Lebensmitteln? Klingt es wie eine Rechtfertigung meines Konsums, wenn ich dann noch schnell einwerfe, dass ich schon seit 8 Jahren kein Fleisch mehr esse? Und liest es überhaupt Jemand hier auf dem Blog oder wäre es nicht für alle viel einfacher zu konsumieren, wenn ich es nur in meine Instagram-Stories packe?
Zumindest auf die letzte Frage habe ich ziemlich schnell eine Antwort gefunden: Es wäre einfacher.
Aber trotzdem: Ich liebe Instagram, ich bin fast nur dort unterwegs und ja, auch ich lese viel, viel weniger Blogs als noch vor ein paar Jahren. Aber das liegt nicht daran, dass ich nicht mehr gerne Blogs lese. Es liegt daran, dass die leichten fluffigen Alltagsgeschichten, die ich immer super fand, wie zum Beispiel auf den Blogs von @mllelila, @kleinstadtlady und @frau_rausch verschwunden sind – Aus verschiedensten und nachvollziehbarsten Gründen.
Die Blogs, die geblieben sind, strengen mich meistens an und ihre Verfasser sind per Instagram-Stories einfacher wahrzunehmen. Sie beschäftigen sich hauptsächlich damit, wie ich meine Figur, meinen Lifestyle oder meine Ernährung optimieren kann. Wissenswert aber nicht spannend. Als würde man sich die Buddenbrooks als Hörbuch gönnen. Wenig daran ist ehrlich und mitten aus dem Leben sondern hochgestochen und anstrengend. Mittlerweile gibt es nur noch eine handvoll Accounts, für die ich von Instagram aus rüber auf den Blog swipe. Schade, eigentlich.
Auch dieser Post hat mich mehr Überwindung gekostet, als früher. Damals, als es normal war, einfach alles ins Internet zu schreiben ohne darüber nachzudenken, wer es liest und was er damit macht. Unbeschwert. Machen doch alle, dafür muss man sich nicht schämen oder gar zweifeln.
Ich hab mir für dieses Jahr vorgenommen, das Selbstbewusstsein wieder zu finden, hier mehr aus meinem Alltag zu erzählen. Wieder mehr Hauls, Routinen, Wochenendbilder, Alltagsschnipsel zu teilen. Auch wenn das Weltgeschehen momentan und vermutlich für immer mehr Priorität hätte. Schlechte Nachrichten sehen wir alle jeden Tag und überall. Ich halte es daher hier lieber mit Lorelei Gilmore: Willkommen bei der Good News Daily – Nur gute Nachrichten für’s Herz.
In diesem Sinne: Habt ein fantastisches 2020 <3
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